3. Rang am Stierenberglauf FR – 1.8.2017

Heute ist Dienstag, 1. August 2017, die Schweiz feiert ihren Nationaltag und ich stehe in Schwarzsee am Start zum Stierenberglauf im Kanton Freiburg. Ich starte hier zum 5. Mal, und ich will heute meine persönliche Bestzeit unterbieten. Aber vor allem freue ich mich auf den schönen Lauf in der einmaligen Umgebung. Beim Einlaufen blicke ich noch einmal in den Schwarzsee. Der ist so dunkel wie der Name schon sagt. Da es praktisch windstill ist, bleibt die Seeoberfläche glatt, sodass sich die charakteristischen Hügel und Berge rundum darin spiegeln – ein schöner Anblick!

Wir starten um 9.30 Uhr am See in Gypsera zum 9,7 km langen Berglauf. 620 Höhenmeter sind zu bewältigen. Das Streckenprofil hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vogellisiberglauf; die Steigung, die Abstiege und coupierten Abschnitte. Die ersten 2 Kilometer verlaufen dem See entlang und sind fast flach. Ich laufe nicht zu schnell los, es ist am Anfang sowieso etwas eng. Nun kommt der erste Aufstieg – der längste am Stück und der steilste – , ich komme in Schwung und gebe Gas, denn es ist mein Part!

Nachdem ich auf diesem Abschnitt einige Läuferinnen und Läufer überholt habe, überhole ich kurz vor dem Verpflegungsposten (bei ca. Kilometer 4) die bisher drittpositionierte Läuferin Inge Jenny (Siegerin 2016). Es ist sehr heiss heute, darum laufe ich etwas dosiert weiter. Die Strecke flacht nun kurz etwas ab und geht zur nächsten Steigung auf eine Matte über. Nach ca. 5,5 km erreiche ich das Rippetli, bevor ein steiler Abstieg über Sock und Stein kommt. Das Interessante dabei: Das Ziel kommt erst bei 9,7 km, ist aber nur 1 m höher als das Rippetli. Was für mich bedeutet: Jetzt kommt der harte Teil der Strecke, denn das Streckenprofil kommt mir nicht entgegen und ich muss schauen, dass ich meinen Podestplatz auf den Abstiegen und flacheren Abschnitten nicht verliere.

Es ist sehr heiss und ich sehne mich nach einem Sprung in den Schwarzsee! Es kommt noch ein Verpflegungsposten, aber ich kühle mich zusätzlich bei einem Brunnen am Streckenrand etwas ab… Sowas mache ich sonst nie (ist nur Zeitverlust!), aber ich habe das Gefühl, zu verglühen…

Trotz der Hitze versuche ich die letzten 1,5 Kilometer flüssig zu laufen und das Tempo einigermassen aufrecht zu erhalten. Auch wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr ganz so gut unterwegs zu sein, kann ich meinen 3. Rang halten! Ich laufe mit 54:48 ins Ziel und freue mich über das tolle Resultat: Einerseits habe ich meine persönliche Bestzeit deutlich unterboten (55:45 von 2011) und andererseits auf die Siegerin Sandra Brügger nur 2min 07sek verloren!

Als mein Trainer etwas später im Ziel eintrifft, besprechen wir kurz den Lauf. Ich erzähle, dass ich das Gefühl hatte, auf der zweiten Streckenhälfte wegen der Hitze ein wenig eingebrochen zu sein. Da er auch gelaufen ist und meinen Rennverlauf von hinten beobachten konnte, hat er gleich gekontert: «Das kann gar nicht sein, dass du eingebrochen bist – ich habe gesehen, dass sich dein Vorsprung auf die 4. und 5. Läuferin eben genau auf dieser zweiten Streckenhälfte vergrössert hat!» –  «Wasss?!? Tatsächlich…», entgeht es mir. In dem Fall hatte nicht nur ich zu heiss…!

Nach dem Lauf bin ich total zufrieden und bin mir sicher, dass hier am Stierenberglauf eine Steigerung auf jeden Fall möglich sein muss (sei es auch nur wegen niedrigeren Temperaturen…)! Ich glaube, ich komme erst noch richtig in Schwung😉

Startgelände am Schwarzsee

Am Streckenrand…
Im Zielgelände auf der Riggisalp

Ein freudiges Wiedersehen mit Görel und Urs Bieri. Görel kann diese Saison wegen einer Fussverletzung leider keine Läufe machen.
Mit Siegerin Sandra Brügger auf dem Podest. Die Zweite, Maya Chollet, fehlte leider an der Preisverteilung.

Rangliste 2017

Ein Gedanke zu „3. Rang am Stierenberglauf FR – 1.8.2017“

  1. Hallo Tatiana
    Gratuliere Dir ganz herzlich zum 3. Rang am Stierenberglauf. Du bist erneut in Topform und bereitest uns grosse Freude. Praktisch immer aufs Podest zu rennen, zu kämpfen ob ohne oder mit Krämpfen. Superleistung und vor allem Deine Konstanz ist eindrücklich. Zudem fährst Du ja viel mit dem Rennrad um die Gelenke zu schonen. Daher sind die Laufleistungen noch eindrücklicher. Mach weiter so mit Deiner beherzten Überzeugung für Bergläufe, die ganz steilen.
    Lieben Gruss Dein Vater.

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