Wir starten heute bei schönstem Wetter, was nicht selbstverständlich ist, denn am Vortag hatte es in Strömen geregnet und oben im Ziel war es schneebedeckt gewesen!
Vor genau 5 Jahren, also 2015, habe ich hier mit einer schnellen Zeit von 46:36 (meiner persönlichen Bestzeit) gewonnen. Am Start fühle ich mich gut, ich traue mir heute eine schnelle Laufzeit zu.
Der Berglauf ist 8 Kilometer lang und hat 710 Meter Höhendifferenz. Der Start ist in Hasle und die Strecke führt über abwechslungsreiches Terrain (von geteerter Strasse, Waldweg, Wiese bis über eine steinige Rampe) via Heiligkreuz auf die First, wo sich das Ziel befindet.
Ich starte nicht zu schnell und fange erst nach einigen Minuten an zu überholen. Am Anfang bin ich bei den Läuferinnen etwa an 10. Stelle, was nicht ungewöhnlich ist. Aber es wird schnell klar, dass bei den Damen heute eine ausserordentlich gute Besetzung ist: Die beiden ersten Läuferinnen sind bald ausser Sichtweite und von der dritten Läuferin an habe ich zwar alle im Blick, komme jedoch am Schluss nicht mehr näher.
Im allgemeinen läuft es mir gut. Auf den letzten 3 Kilometern habe ich jedoch einen kleinen Krampf am Innenschenkel, was mich grad etwas verunsichert. Ich traue mich nicht mehr, beim Laufen richtig abzustossen. Zudem bin ich auf diesem letzten und steilsten Abschnitt nicht mehr ganz so ‚frisch‘, weshalb ich nicht mehr in der Lage bin, noch ‚ein Brikett draufzulegen‘ und anzugreifen.
Kurz vor dem Ziel schaue ich auf meine Stoppuhr und vermute eine eher langsame Zeit. Als ich jedoch sehe, dass erst etwas über 46 Minuten vergangen sind, realisiere ich, dass es noch knapp für eine persönliche Bestzeit reichen könnte und ziehe noch einen Endspurt an – 46:38! Also 2 Sekunden über meiner PB 🤣! Aber ich bin trotzdem nicht wirklich unzufrieden, denn die Form stimmt (Laufzeit ist toll)! Ich habe vermutlich im Flachen zu viel riskiert und deshalb am Ende die drei starken Läuferinnen knapp vor mir nicht mehr attackieren können. Und wie schon erwähnt: Die Besetzung bei den Läuferinnen war heute wirklich extrem gut! Die Siegerin Flavia Stutz und die 2.-platzierte Pascale Rebsamen waren nicht weit vom Streckenrekord der Damen, der im Jahr 2004 von Sarah Schütz mit einer Zeit von 43:23 aufgestellt worden war! Die 3.-rangierte Paula Gross ist nur 50 Sekunden von mir entfernt, dann folgen auf dem 4. Rang Selina Burch und als 5. Angela Haldimann.
Es ist auch aussergewöhnlich, dass gleich 6 Läuferinnen unter 47 Minuten laufen und auch im Männerfeld sehr gut rangiert sind – nur 19 Läufer waren schneller als ich 😁!